Mein 25. Firmenjubiläum im März feierte nur einer. Und das war nicht ich, sondern der Jubiläums-Bot von XING. Das Programm gratulierte in meiner XING Aktivitäts-Timeline. Anfang des Jahres war ich tief im Projekt am Arbeiten und hatte keine Minute, um auf irgendetwas zurückzuschauen. Es gab nur Работа, Работа, Работа.
Ich schrieb in den letzten Jahren, dass ich Kunden in mehr als 50 Projekten unterstützt habe. Aber gezählt hatte ich die Projekte nicht. Und wie teilen sich die Projekte eigentlich in den Branchen auf? Daher ist heute der Tag sich das Cape von Graf Zahl überzuwerfen und die Projekte von 1994 bis 2019 durchzuzählen.
Es stehen also 63 Projekte und 14 Schulungen in meiner Projektliste. Kann ich zukünftig also auf mehr als 60 Projekte verweisen :) Das längste Projekt dauerte 20 Monate und das kürzeste einen Tag (das war der Kunde, der partout kein Dienstvertrag wollte und dem ich dann für den eintägigen Einsatz drei Tage im Werkvertrag berechnen musste). Im Durchschnitt dauerte ein Projekt 5 Monate.
Die recht eindeutige Aufteilung der Projekte nach den Wirtschaftsbereichen hat mich überrascht. Jeweils ein Viertel der Projekte habe ich für Finanzdienstleistern (17) umgesetzt, ein Viertel für Telekommunikationsunternehmen (14) und ein Viertel für Unternehmen in der Medienbranche (14). Telekommunikation ist klar, schließlich bin ich Diplom-Ingenieur für Nachrichtentechnik. Zu Medien hat mich meine Frau als DTP-Setzerin beeinflusst. Unser erster Computer war dann auch ein Apple Macintosh IIvx. Und sicherlich auch meine Freude am Zeitungslesen, die seit meiner Jugend anhält.Das letzte Viertel sind dann verschiedenste Einsätze in anderen Wirtschaftsbereichen:
Wirtschaftsbereich | Anzahl der Projekte |
---|---|
Behörde | 2 |
Internet-Dienstleister | 3 |
Handel | 2 |
Industrie | 2 |
Verkehr | 1 |
Open Source | 3 |
Schulung | 2 |
devop | 3 |
Ich versuche, Projekte in der Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg zu akquirieren, da ich hier wohne. Aber für einige Projekte war ich für meine Kunden über Monate in anderen Städten vor Ort. In Hamburg, Düsseldorf und Hannover hatte ich jeweils eine möblierte Wohnung gemietet. Die beiden großen Städte über Monate zu erleben und in Hannover in der Leine, morgens auf der Jogging-Runde zu schwimmen sind schöne Erinnerungen. Und es war auch spannend vier Monate am Zugersee in Zug und damit in der Schweiz mit den Eidgenossen zu arbeiten und im Land zu sein.
Und dann kamen aus den Projekten heraus noch viele Dienstreisen hinzu. Dort ist mir die Woche in Chennai am liebsten in Erinnerung. So ein geschäftiges Treiben auf den Straßen, als wir um 3 Uhr in der Nacht in Indien ankamen. Der Smog, Kühe auf dicht befahrenden Straßen. Überall Tuk-Tuks und ein andauerndes Hupkonzert. Der Straßenverkehr regelt sich nur danach, jeden verfügbaren Platz zu nutzen. Dann bei den Entwicklern zu Hause eingeladen zu sein. Viel mehr Frauen, als in Deutschland in der IT. Und in bunten Saris auch am Arbeitsplatz. Trotz der vielen Armut sind die Menschen fröhlicher und lachen viel. Hier ein Bild, 2009 barfuß im Tempel.Ich bin jetzt also mehr als 25 Jahre als IT Berater freiberuflich tätig. Das größere Spielfeld und die Eigenverantwortung lehrten mich unternehmerisches Denken und Handeln. Ich hoffe das erneute Aufflammen der Diskussion um die Scheinselbstständigkeit bei IT-Freiberuflern (siehe brand eins Artikel Risikogruppe: Freiberufler) wird aufgelöst und ich kann noch einige Jahre meine Kunden unterstützen.