In der Software-Entwicklung vereinfacht JIRA das Verfolgen des Projektfortschritts und erhöht die Transparenz im Team.
Eine Aufgabe des Projektleiters ist es den Fortschritt der Arbeit im Projekt zu kontrollieren. Der Abschluss der Arbeitspakete und die benötigten Aufwände werden mit dem Projektplan verglichen und die Entwicklung über die Zeit analysiert. Mit dieser Analyse kann korrigierend und steuernd eingegriffen werden und es ist eine aktuelle Prognose des Liefertermins und des benötigten Aufwands auf Basis der aktuellen Daten möglich.
In der Praxis habe ich die Kontrolle des Projektfortschritts in den Implementierungsphasen von Software-Entwicklungsprojekten als wöchentliche Übung gesehen, in der der Projektleiter der Reihe nach jedes Team-Mitglied zum Fertigstellungsgrad seiner Arbeitspakete befragte und die Ergebnisse dann in seiner Excel-Liste oder in seinem MS Project Plan eintrug. Diese ungeliebte Prozedur erforderte zusätzliche Aufwände für den Projektleiter und die Projektmitarbeiter. Außerdem hatte nur der Projektleiter einen Projektstatus und das auch nur einmal wöchentlich.
Atlassian’s web-basierter Anwendung JIRA ist sehr gut für das Management von Fehlern (Bug Tracking) in der Software-Entwicklung geeignet. Es kann aber auch gut eingesetzt werden um Arbeitspakete in einem Projekt zu verwalten. Der größte Vorteil für mich als Projektleiter ist dabei, dass das Team einbezogen wird. Arbeitspakete und Projektfortschritt werden für das Team und die Stakeholder transparent. Schon mit der Standard-Konfiguration kann in JIRA für jedes Arbeitspaket das Fälligkeitsdatum, ein geplanter Aufwand, ein aktueller Bearbeiter, eine Priorität, die Abhängigkeiten zu anderen Arbeitspaketen etc. eingeben werden. Individuelle Arbeitsabläufe können einfach modelliert werden um z.B. für einen Review-Schritt das Arbeitspaket dem Verantwortlichen automatisch zuzuweisen. Frei definierbare Daten-Felder bieten die Speicherung Projekt-spezifischer Informationen, wie z.B. einem Land, direkt in den Arbeitspaketen.
Selbst definierte Filter können Daten projekt-spezifisch in Tabellen und Grafiken darstellen. Dashboards gruppieren diese zu komplexeren Datensichten. Filter und Dashboards können mit anderen Benutzern geteilt werden. Jeder hat die aktuelle Übersicht der eigenen Arbeitspakete und den aktuellen Status aller Arbeitspakete im Projekt. Der Status der Arbeitspakete ist sicher nicht mit dem gesamten Projektstatus gleichzusetzen, aber doch ein eine wichtige Basis um die Arbeit für das Team selbst zu organisieren.
In der Praxis bietet der Browser-basierte Zugriff allen Benutzern einen einfachen und schnellen Einstieg. Darüberhinaus mögen es Entwickler, dass alle Informationen an einer Stelle zu finden sind, z.B. direkt aus dem Arbeitspaket in JIRA in die Änderungen in der Versionsverwaltung zu springen, Manager lieben es sich die Filter-Resultate automatisch zuschicken zu lassen und Projektleiter erhalten Basisdaten für das Monitoring des Projektfortschritts und den Projekt-Statusbericht. Für agile Projekte bietet JIRA mit GreenHopper Unterstützung für die Vorgehensmodelle Scrum und Kanban. Wie JIRA auch für Anforderungsmanagement eingesetzt werden kann beschreiben Ingo Geppert und Torsten Lodderstedt in ihrem Beitrag „Projektanforderungsmanagement - Eine pragmatische Lösung für effiziente Toolunterstützung“ in PM aktuell 4 / 2010 (auch downloadbar als 7 Seiten PDF).